Welche Größe hat ein Doppelgrab? Maße, Varianten und Planungstipps
Die richtige Größe eines Doppelgrabes entscheidet über Nutzbarkeit, Gestaltung und Kosten. In diesem Ratgeber erfahren Sie die üblichen Maße, regionale Unterschiede sowie praktische Tipps zur Planung und Absprache mit der Friedhofsverwaltung.
Kurzüberblick: Was bedeutet „Doppelgrab“?
Ein Doppelgrab ist eine Grabstätte, die für mindestens zwei Bestattungen vorgesehen ist – klassisch zwei Sargbestattungen oder mehrere Urnen. Die genaue Größe eines Doppelgrabes ist nicht landesweit standardisiert; sie variiert je nach Friedhof, Konfession und kommunaler Friedhofsordnung.
Standardmaße und typische Varianten
In der Praxis haben sich einige Maße als häufig etabliert. Diese Angaben dienen als Richtwerte:
- 220 x 200 cm (2,20 m x 2,00 m) – sehr häufiges Standardmaß für ein Doppelgrab. Platz für zwei Särge nebeneinander oder alternative Bestattungsformen.
- 220 x 240 cm (2,20 m x 2,40 m) – etwas tiefer oder breiter; bietet mehr Flexibilität bei Einfassungen und Gestaltung.
- 240 x 100–125 cm (2,40 m x 1,00–1,25 m) – manchmal als Variante für Doppelgräber mit schmalerer Breite, wenn der Friedhof sehr belegt ist.
- Individuelle Maße – einige Friedhöfe erlauben Sondergrößen (z. B. Familiengräber), die deutlich größer sein können (z. B. 3,00 x 2,50 m).
Wichtig: Manche Gemeinden geben Maße in Zentimetern an, andere in Metern; prüfen Sie die Vorgaben der jeweiligen Friedhofsverwaltung.
Warum die Größe variiert
- Lokale Friedhofsordnung: Jede Kommune hat eigene Regeln zu Grabmaßen und -tiefe.
- Konfessionelle Unterschiede: Katholische, evangelische und kommunale Friedhöfe können unterschiedliche Standards haben.
- Belegung und Flächenmanagement: Engere Friedhöfe bevorzugen kompaktere Maße; ländliche Anlagen bieten oft größere Gräber.
- Nutzungsart: Reihengrab, Wahlgrab, Familiengrab oder anonymes Grab beeinflussen Größe und Gestaltungsmöglichkeiten.
Tiefe und Bestattungsoptionen
Neben der Fläche spielt die Grabtiefe eine Rolle: Für Sargbestattungen werden in der Regel größere Tiefen eingeplant als für Urnen. Typische Längenangabe für die Liegefläche ist oft 2,20 m, die tatsächliche Grabtiefe und -lage legt die Friedhofsverwaltung fest.
Ein Doppelgrab kann genutzt werden für:
- zwei Sargbestattungen nebeneinander,
- eine Kombination aus Sarg und Urnen,
- mehrere Urnen (je nach Friedhof bis zu vier oder mehr),
- Familiengrab mit mehreren Grabstellen über längere Zeit.
Planung: Grabstein, Einfassung und Bepflanzung
Bei der Planung einer Doppelgrabstelle sollten Sie folgende Punkte berücksichtigen:
- Grabsteingröße: Auf einem Doppelgrab wirkt ein größerer Doppelgrabstein oder zwei nebeneinander stehende Steine oft harmonischer. Erkundigen Sie sich nach zulässigen Abmessungen (Höhe, Breite, Sockel).
- Grabumrandung / Einfassung: Manche Friedhöfe erlauben Einfassungen aus Naturstein oder Metall; die Einfassung reduziert die nutzbare Innenfläche.
- Bepflanzung und Pflege: Pflanzenplanung sollte so gewählt werden, dass sie langfristig pflegeleicht ist. Niedrige Bodendecker oder saisonale Pflanzen sind oft sinnvoll.
- Zugang und Wege: Achten Sie auf Spazierwege und den Zugang für Gärtner und Trauernde.
Beispiele aus der Praxis
- Standard-Doppelgrab (2,20 x 2,00 m): Gut für zwei Sargbestattungen; ausreichend Platz für mittelhohe Grabmale.
- Breiteres Doppelgrab (2,20 x 2,40 m): Mehr Spielraum für Einfassung und Gestaltung; geeignet bei zusätzlichem Pflanzraum.
- Familiengrab / Sondermaß (bis 3,00 x 2,50 m oder größer): Für mehrere Generationen; oft nur nach Genehmigung durch den Friedhof möglich.
Wie Sie die genaue Größe für Ihr Doppelgrab erfragen (Schritt-für-Schritt)
- Kontaktieren Sie die Friedhofsverwaltung der jeweiligen Gemeinde – dort erhalten Sie verbindliche Maße und die Friedhofssatzung.
- Fragen Sie nach erlaubten Grabtypen (Reihen-, Wahl-, Familiengrab) und nach der maximalen Grabsteingröße.
- Lassen Sie sich einen Lageplan zeigen: Manche Plätze haben feste Grenzen oder spezielle Vorgaben zur Einfassung.
- Erkundigen Sie sich nach Kosten (Grabnutzungsgebühr, Grabpflege, Steinmetzkosten) und eventuellen Sonderregelungen.
Hilfreiche Online-Informationen bieten beispielsweise Friedhofsratgeber großer Anbieter oder örtliche Formulare. Ein Überblick zu Maßen und Tiefen findet sich etwa bei Mymoria oder praktischen Gestaltungsbeispielen wie bei Stilvolle Grabsteine.
Häufige Fragen (FAQ)
Welche Maße sind verbindlich?
Verbindlich sind die in der Friedhofssatzung angegebenen Maße. Allgemeine Richtwerte sind hilfreich, ersetzen aber nicht die Auskunft der Verwaltung.
Können Größe und Form des Grabmals begrenzt werden?
Ja. Friedhöfe legen oft maximale Abmessungen und Materialien für Grabmale fest. Erkundigen Sie sich vorher.
Wie viel Platz braucht man für zwei Särge?
Für zwei Särge nebeneinander sind in der Regel Breiten um 200–240 cm und eine Liegelänge von ca. 220 cm üblich, je nach örtlicher Regelung.
Gibt es preisliche Unterschiede bei größeren Gräbern?
Ja. Größere Gräber oder Sondermaße können höhere Nutzungsgebühren und Pflegekosten verursachen. Auch der Steinmetzpreis hängt von Größe und Material ab.
Wer bestimmt über Sonderwünsche (z. B. Familiengrab)?
Sonderwünsche sind meist mit der Friedhofsverwaltung abzustimmen. Für Familiengräber sind oft gesonderte Verträge und Gebühren notwendig.
Fazit
Die Größe eines Doppelgrabes ist ein wichtiger Planungsfaktor, der Auswirkung auf Bestattungsart, Gestaltung und Kosten hat. Als Ausgangspunkt gelten Maße wie 2,20 x 2,00 m, doch regionale Unterschiede und Sonderregelungen sind häufig. Lassen Sie sich unbedingt die Friedhofssatzung zeigen und klären Sie Maße, Tiefe und Vorgaben schriftlich mit der Friedhofsverwaltung, bevor Sie Grabmal und Bepflanzung anfertigen lassen.
Bei Fragen zur Gestaltung oder zur Auswahl eines Grabsteins kann ein Steinmetz oder ein Bestatter vor Ort konkrete Empfehlungen geben und bei der Abstimmung mit der Verwaltung unterstützen.
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