Fürbitten für Familie und Freunde: schreiben, vortragen, Beispiele
Kurzer Begleiter für Pfarrer*innen, Trauzeugen und Angehörige: Wie schreibt man stimmige Fürbitten für Familie und Freunde? Mit Praxis-Tipps und fertigen Texten für Hochzeit, Taufe, Trauerfeier und Gemeindegottesdienst.
Fürbitten sind kurze Gebetsanliegen, in denen die versammelte Gemeinde oder einzelne Personen Fürsprache für Menschen, Situationen oder Werte halten. Das Keyword „fürbitten familie und freunde“ beschreibt einen häufigen Einsatzbereich: Menschen möchten Angehörige und vertraute Menschen namentlich oder allgemein in Gottes Schutz und Segen empfehlen. Im Folgenden finden Sie Hinweise zur Formulierung, zur liturgischen Einordnung, praktische Tipps zur Einbindung von Angehörigen und eine Auswahl an konkreten Fürbitten, die Sie übernehmen oder anpassen können.
Wann und wo eignen sich Fürbitten für Familie und Freunde?
- Hochzeit: Fürbitten binden Familie und Freunde in den Segenswunsch für das Brautpaar ein.
- Taufe: Eltern, Paten, Großeltern und Freunde werden als Gemeinschaft des Glaubens genannt.
- Trauerfeier: Angehörige und Freundeskreis werden im Gebet getröstet und dem Abschied übergeben.
- Gottesdienst und Familiengottesdienst: Anliegen aus Familie und Freundeskreis werden öffentlich geteilt.
Aufbau und Stil: Wie schreibt man Fürbitten für familie und freunde?
Gute Fürbitten sind kurz, konkret und emotional zugänglich. Achten Sie auf folgende Struktur:
- Anrede: Meist an Gott oder an eine respektvolle, spirituelle Instanz gerichtet („Gott unseres Lebens“, „Herr, wir bitten dich“).
- Konkretes Anliegen: Nennen Sie Menschen oder Lebenssituationen („für die Eltern von X“, „für alle, die jetzt Abschied nehmen müssen“).
- Bittformel: Kurze Bitte oder Wunsch („schenke Trost“, „segne mit Zusammenhalt“).
- Vertrauensschluss: Häufig mit „darum bitten wir dich“ oder „in deinem Namen“ abgeschlossen.
Ton und Sprache sollten zur Veranstaltung passen: feierlich bei Trauer und Trauung, warm und persönlich bei Taufen oder Gemeindefesten. Verwenden Sie inklusive Formulierungen, wenn die Gemeinschaft vielfältig ist.
Wer kann Fürbitten vortragen?
- Mitglieder der Familie oder enge Freund*innen — persönlich und bewegend.
- Trauzeugen, Paten oder Kinder — oft besonders kraftvoll.
- Die Gemeindevertretung oder das liturgische Team, wenn mehrere Anliegen zusammengeführt werden sollen.
Praktischer Tipp: Geben Sie Vorlesenden einen kurzen Text und üben Sie einmal laut vor dem Gottesdienst. Das reduziert Unsicherheit und sorgt für einen ruhigen Vortrag.
Praktische Hinweise und Dos & Don’ts
- Do: Kurz und konkret bleiben (ein Satz pro Fürbitte ist oft genug).
- Do: Namen nur mit Erlaubnis nennen.
- Do: Bitten verbinden mit Hoffnung oder Dank.
- Don’t: Zu viele theologische Diskussionen — Fürbitten sollen zugänglich sein.
- Don’t: Konflikte öffentlich detailliert austragen; sensiblere Themen eher privat klären.
Beispiele: Fürbitten für Familie und Freunde
Unterteilt nach Anlässen — verwenden Sie diese Texte direkt oder passen Sie sie an Ihre Situation an.
Allgemeine Fürbitten (Gemeindegottesdienst)
Gott unseres Lebens, wir bitten dich für unsere Familien und Freundinnen und Freunde: Schenke ihnen Sicherheit, Kraft und einen Ort, an dem sie erleben, dass sie geliebt sind. Darum bitten wir dich: Herr, erhöre uns.
Fürbitten zur Hochzeit
Wir bitten für die Familien und Freunde des Brautpaares: Schenke ihnen Freude am Mitgehen, gute Worte und zeichenhafte Unterstützung auf dem Weg des Paares. Darum bitten wir dich: Herr, erhöre uns.
Wir bitten für alle, die heute fehlen müssen: Nimm ihnen die Nähe ab, die fehlt, und gib Trost. Darum bitten wir dich: Herr, erhöre uns.
Fürbitten zur Taufe
Wir bitten für Eltern und Paten: Schenke ihnen Weisheit, Geduld und die Kraft, das Kind im Glauben zu begleiten. Darum bitten wir dich: Herr, erhöre uns.
Fürbitten bei Trauer- und Abschiedsfeiern
Gott, wir bitten dich für die Angehörigen und Freunde, die jetzt trauern: Schenke ihnen Trost, die Erinnerung an das Gute und Hoffnung über den Tod hinaus. Darum bitten wir dich: Herr, erhöre uns.
Persönlichere Kurztexte (für Vorleser*innen)
- Für unsere Eltern: Danke für alles, was sie gegeben haben. Schenke ihnen Gesundheit und Frieden.
- Für unsere Kinder und Enkel: Bewahre sie in Freundschaft und Neugier, gib ihnen Menschen, die sie stützen.
- Für Freunde in Not: Tröste sie, stärke ihre Hoffnung und sende Menschen, die mit ihnen gehen.
Vorlagen anpassen: Beispiele für unterschiedliche Stile
Formell: „Gott, wir bitten dich für die Familie von X: Schenke ihnen Weisheit und Zusammenhalt.“
Persönlich: „Lieber Gott, segne unsere Freund*innen, die uns so viel bedeuten — dass sie spüren, dass wir bei ihnen sind.“
Weiterführende Links und Ressourcen
- Ideen und Vorlagen zur Hochzeit: EKHN: Fürbitten zur Trauung
- Allgemeine Hinweise und Schreibanleitungen: evangelisch.de: So schreibt man ein Fürbittengebet
Abschluss
Fürbitten für familie und freunde bieten eine einfache, aber kraftvolle Möglichkeit, Nähe, Dank und Sorge vor Gott zu bringen. Mit kurzen, konkreten Bitten und einer klaren Sprache können Angehörige die Gemeinschaft stärken und Trost geben. Nutzen Sie die obigen Vorlagen als Grundlage und formulieren Sie persönliche Worte, die zur Feier und zur Gemeinde passen.